Die Wartburg im Wandel der Zeit
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© Foto: epd-bild / WartburgstiftungSED entdeckt LutherDer Thüringer Bischof Werner Leich (links) und DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker nach dem Festakt am 21. April 1983 zur Wiedereröffnung der Wartburg am Burgtor. Die Protokollabteilung der SED-Führung hatte an diesem Tag nichts dem Zufall überlassen. Blumen für Honecker waren ebenso bestellt wie Jagdhornbläser, die den höchsten Repräsentanten der DDR auf der Wartburg in Eisenach zünftig willkommen hießen. Durch ein Spalier von Eisenachern führte Honeckers Weg in den Palas der Burg zum Festakt mit Vertretern von Staat und evangelischer Kirche. Denn die SED-Führung hatte den Reformator Martin Luther für sich entdeckt. Dazu stellten marxistische Historiker den Reformator, der auf der Wartburg die Bibel übersetzt hatte, in die Traditionslinie alles Progressiven in der deutschen Geschichte. Das war auch in der SED nicht unumstritten, denn es bedeutete die Abkehr von einem Lutherbild, das den Reformator Jahrzehnte als Fürstenknecht und Verräter der Revolution gesehen hatte. Doch trotz dieser Neubewertung, die Luther zum geistigen Erbgut des Sozialismus erklärte, blieb der Alltag für Kirchen und Christen in der DDR steinig.
Eselreiten und Hakenkreuz
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Die Wartburg im Wandel der Zeit
Sagenumwoben und Weltkulturerbe: Die Wartburg in Eisenach in Thüringen wird am 27. Januar 1080 anlässlich des Überfalls der Burghauptmannschaft auf eine Heeresabteilung König Heinrichs IV. erstmals urkundlich erwähnt. Der Legende nach soll Graf Ludwig der Springer mit den Worten "Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!" um 1067 die Wartburg gegründet haben. Seitdem hat sie viele Bewunderer gefunden.